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wissen  HANS ITEL

Hans Itel, Kerzenständer 1940, Höhe 92 cm, (verkauft)

Der Schweizer Hans Itel (1898-1988)
gehörte zur ersten Generation der Künstler-Handwerker um Rudolf Steiner (1861-1925). Er stiess zu Steiner in einer Aufbruchszeit der anthroposophischen Bewegung. Das erste Goetheanum auf dem Dornacher Hügel war in der Silvesternacht 1922/23 abgebrannt, nun sollte es mächtiger (aus Beton, also unbrennbar) neu erstehen. Neben Künstler-Handwerkern für Betonschalung waren auch Holzschnitzer für die Innenraumgestaltung gefragt. Hans Itel sollte es in dieser Disziplin zur Meisterschaft bringen. Als sein Hauptwerk gilt sein Dornacher Wohnhaus, die Villa „Dornröschen“ (1922, zusammen mit Ernst Aisenprais). Sie wurde 1999 abgebrochen, die Inneneinrichtung aus der Hand des Künstlers wurde zerstreut. Erhalten ist andererseits eine Orgel mit von Itel geschnitzter Holzarchitektur, welche seit 1945 in der Katholischen Kirche von Murten (Schweiz) Dienst tut.
Hans Itels Holzskulpturen stehen als herausragende Beispiele für die anthroposophische Ästhetik, wonach die Formen eine seelische Resonanz im Betrachter hervorrufen sollen.


Es sei die „doppelt gebogene Fläche“ (Rudolf Steiner), welche die Form beseelt. Konkret: eine konvexe Form liegt, betrachtet man sie entlang ihrer Längsachse, in einer konkaven Form — oder umgekehrt. Der Künstler bringt beides zu einem musikalischen Zusammenspiel.
Lit.: Reinhold J. Fäth: Dornach Design - Möbelkunst 1910 bis 2010. Futurum 2011. S. 112-119, 264
Rudolf Steiner - Die Alchemie des Alltags. Mateo Kries/Alexander von Vegesack (Hg). Vitra Design Museum 2010. S. 142-143, 313













 

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Typische Keilschnitzerei in der Art, wie Itel seine Arbeiten signierte. Diese lässt sich folgendermassen auflösen: „Für Rudolf Steiner VI 1939" - Zueignung und Datum der Herstellung. In einem Kreuz mit Dreibeinfuss ist der Namenszug des Künstlers dargestellt in folgender Weise: Die Buchstaben „I“ und „L“ stehen links und rechts, das Kreuz selbst bildet oben ein „T“ und unten ein (gekipptes) „E“.
Zu den weiter erkennbaren Buchstaben "EA" sind nur Vermutungen möglich: Als Initialen gelesen könnten sie auf Ernst Aisenpreis hindeuten. Dieser war ein Künstlerkollege Itels und an der Errichtung seines Hauses 1922 beteiligt. Also wäre EA ein Zeichen künstlerischer Verehrung und Dankbarkeit neben der prominenten Widmung für Rudolf Steiner?










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